Wo kommen Ingenieurinnen her?

Veröffentlicht am 24.03.2014 in Landespolitik
 

Landtag fragt nicht nach Pfefferminz, sondern nach Fachkräften aus Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT)

Wenn qualifizierte MitarbeiterInnen fehlen, kommen Unternehmen in Schwierigkeiten. Insbesondere in den Wachstumssegmenten Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik (MINT) gibt es einen wachsenden Bedarf. Ob er in Zukunft gedeckt werden kann, ist ungewiss. Wirtschaftspolitik muss daher Maßnahmen gegen den drohenden Fachkräftemangel zügig voranbringen, sagt Hans-Peter Storz.

Bild: Girl's day, http://mediaserve.kompetenzz.net//?c=1248&k=c0b442f2db

In der Landesregierung werden alle Aktivitäten für mehr Fachkräfte im SPD-geführten Ministerium für Wirtschaft und Finanzen gebündelt. Bereits heute arbeiten in Baden-Württemberg mehr Beschäftigte im MINT-Bereich als im Bundesdurchschnitt. 

Anlass für die Beschäftigung im Wirtschafts- und Finanzausschuss des Landtags war dieses Mal ein Antrag der Abgeordneten Friedlinde Gurr-Hirsch (CDU). Darin hatte sie Informationen zu „Programmen zur Motivation für MINT-Berufe

in Baden-Württemberg“ angefordert. Im Eingangsstatement lobte sie die Landesregierung für ihr Engagement und verhalf dem Ausschuss so zu ungewohnter Einigkeit.

Interesse an MINT-Themen beginnt bei der Förderung in Kindertagesstätte und Kindergarten, etwa mit dem Orientierungsplan für den Kindergarten, der explizit auf die Faszination für Technik bei Kindern Bezug nimmt. Dieses Thema ist auch Hans-Peter Storz wichtig: So seien frühkindliche Bildung z.B. „Forschungsstationen“ im Kindergarten ebenso wichtig wie eine spätere Kooperation mit Handwerk und Industrie.

Neben den verschiedenen Einrichtungen und Altersstufen gibt es zahlreiche zielgruppenbezogene Angebote. Die Erkenntnisse aus der Gender-Forschung, dass Mädchen sich stärker für MINT-Fächer interessieren, wenn diese anwendungsbezogen vermittelt werden, legen dies nah: Ein neues Schulfach „Wirtschaft/Studien- und Berufsorientierung“ ist in Planung, schon jetzt stehen 50 000 € für schulnahe MINT-Bildung im Landesjugendplan zur Verfügung. Auch der Girl’s Day als Berufsorientierungstag soll weiter gefördert werden. Andrea Lindlohr von der Grünen-Fraktion mahnt allerdings in Bezug auf die Schulen: „Wir brauchen auch eine Gleichberechtigung aller Fächer im Bildungsplan.“

Im Kontext der Anwerbung erwachsener Fachkräfte haben die beiden Landesinitiativen „Allianz für Fachkräfte“ und „Frauen in MINT-Berufen“ die größte Bedeutung. Letztere ist mit einem Bündnis aus 37 Partnerorganisationen gekoppelt und organisiert Aktionstage, ein Internetportal und Kooperationen. Die Initiative hat Einmaligkeitscharakter in Deutschland. Gurr-Hirsch lobte in der Ausschussdebatte vor allem das Programm „WING“, ein  Weiterbildungsprogramm, das sich an Berufsrückkehrerinnen wendet und eine Praktikumsphase zum Wiedereinstieg in die Berufswelt beinhaltet.

Potenziale ausschöpfen und damit Kinder, Jugendliche, Frauen und ZuwanderInnen besonders in den Blick nehmen: So könnte das Auffangen des Fachkräftemangels im MINT-Bereich gelingen und die baden-württembergischen Unternehmen in ihrer Entwicklung weiter durchstarten.

Homepage Hans-Peter Storz, SPD-Landtagsabgeordneter für Singen, Hegau, Stockach

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