Neues Schuljahr bringt Gemeinschaftsschule

Veröffentlicht am 16.01.2012 in Landespolitik
 

Im Landkreis Konstanz können ab dem kommenden Schuljahr 2012/13 zwei Gemeinschaftsschulen starten. Die Konstanzer Gebhard-Schule und die Grund- und Hauptschule Steißlingen gehören zu den öffentlichen 30 Starter-Schulen für die neue Schulform, erfuhr Hans-Peter Storz aus dem Kultusministerium.

Die Christliche Schule Hegau steht als Privatschule nicht auf der Liste des Ministeriums, habe aber ebenfalls gute Chancen.

Die Gemeinschaftsschule setzt auf das Prinzip des längeren gemeinsamen Lernens und reagiert so auf die entscheidende Schwäche des dreigliedrigen Schulsystems, das Kinder zu früh starren Schullaufbahnen zuweist. In der Gemeinschaftsschule werden Kinder in den Klassen fünf bis zehn gemeinsam unterrichtet, aber individuell gefördert. So können sowohl Bildungsstandards der Haupt- und Realschulen als auch der Gymnasien vermittelt werden. „Die Gemeinschaftsschule sorgt für mehr Chancengerechtigkeit und ist eine leistungsorientierte Schule, die jedes Kind zum für ihn besten Schulabschluss führen soll“, erläutert Storz das Konzept. Alle Gemeinschaftsschulen werden als Ganztagesschulen geführt.

Das Interesse der Schulen und Schulträger an der Gemeinschaftsschule ist im Land und in der Region sehr groß, berichtet Storz. Daher freut er sich besonders, dass aus dem Landkreis Konstanz gleich mehrere Schulen bereits beim Start der Gemeinschaftsschule dabei sind. Als dritte Schule im Kreis kann sich die Christliche Schule Hegau mit Sitz in Hilzingen begründete Hoffnungen machen, erklärte der Abgeordnete. Letzte Woche war
Staatssekretär Frank Mentrup zu Besuch in der Schule.

Seit über zehn Jahren setze die Konstanzer Gebhard-Schule das Prinzip der Inklusion durch gemeinsamen Unterricht behinderter und nicht behinderter Kinder um. Die Schule verfüge so über eine besonders ausgeprägte Kultur der individuellen Förderung aller Kinder. Die Steißlinger Grund- und Hauptschule habe insbesondere mit dem Förderschwerpunkt Sprache in Klasse 5 und 6 neue pädagogische Wege beschritten.

Bei der Auswahl der Starter-Schulen habe das Kultusministerium
sowohl leistungsbezogene Kriterien als auch Aspekte, die das pädagogische Klima des Schulalltags bestimmen, herangezogen. Die Unterrichtsqualität soll vor allem durch den achtsamen Umgang mit Vielfalt, individueller Förderung wie auch kooperativem Lernen von stärkeren und schwächeren Schülern geprägt werden.

„Es ist wichtig, dass Schule auf selbstverantwortliches Lernen und bestmögliche Förderung nach individuellen Begabungen setzt“, sagt Storz. Daher müsse die Frage des Schulabschlusses am Ende des Bildungsweges stehen und darf nicht schon ab der ersten Klasse durch die Herkunft bestimmt werden.“

Homepage Hans-Peter Storz, SPD-Landtagsabgeordneter für Singen, Hegau, Stockach

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