Gäubahn: Ausbau bis 2019

Veröffentlicht am 22.09.2011 in Landespolitik
 

Hoffnung für Bahnreisende. Der Bahn-Chef für Baden-Württemberg, Eckart Fricke, hält einen leistungsfähigen Ausbau der Gäubahn innerhalb der nächsten acht Jahre für möglich. Noch in diesem Herbst will er einen Masterplan vorlegen. Die Landesregierung werde die weitere Ausbauplanung finanziell unterstützen, kündigte SPD-Fraktionschef Claus Schmiedel an.

Die SPD-Landtagsfraktion hatte Anrainer-Kommunen der Bahnlinie zwischen Stuttgart und Zürich und Interessensverbände zu einer Fachtagung nach Tuttlingen eingeladen. Hans-Peter Storz, SPD-Landtagsabgeordneter aus Singen sieht in der Ankündigung des Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn für Baden-Württemberg eine weitere Chance für den Ausbau, die Land und Kommunen gemeinsam ergreifen müssten.

Denn der Schaffhauser Verkehrsstadtrat Peter Käppeler brachte eine weit verbreitete Stimmung sowohl der Schweizer als auch der deutschen Bahnfahrer zum Ausdruck: „Wir sind ungeduldig.“ 1995 habe Deutschland der Schweiz vertraglich zugesichert, die neue Alpentransversale (NEAT) mit leistungsfähigen Bahnen anzubinden. Doch weder im Rheintal noch bei den Verbindungen nach Stuttgart und München halte das Nachbarland seine Versprechungen ein.

Auch Fricke sagt, dass 2019 als Termin, an dem der Ausbau abgeschlossen sein soll, „ehrgeizig“ aber gleichwohl realistisch sei. In der Tat gebe es bei den vier notwendigen Ausbaumaßnahmen nur im Abschnitt zwischen Horb und Neckarhausen eine Planung. Diese wurde unter anderem von den Anrainer-Kommunen vorfinanziert. Ausgerechnet diese Planung stockt, weil die Bahnlinie ein FFH-Schutzgebiet berührt, was aufwändige Biotopkartierungen und Umweltverträglichkeitsprüfungen erforderlich machen werden.

Vertreter der Interessensgemeinschaft Gäubahn kündigten an, dass sie auch die Planung der beiden nächsten Abschnitte, die doppelgleisigen Kreuzungsinseln bei Neufra und Rietheim finanzieren könnte. Eine Entscheidung darüber werde auf dem Geber-Treffen im Oktober fallen, erklärte der Tuttlinger Landrat Guido Wolf. SPD-Fraktions-Chef Schmiedel stellte für diesen Fall auch einen Beitrag des Landes in Aussicht. Wir werden uns dafür einsetzen, dass das Land die weitere Planung unterstützt, sicherte er zu. Ziel des Masterplans sei es, Meilensteile zu definieren und festzulegen, welcher der Projektpartner zu welchem Zeitpunkt tätig werden müsse, sagte Fricke.

Baumaßnahmen an der Singener Kurve werde es erst zum Abschluss des Ausbaus geben, erläuterte Fricke auf Nachfrage von Hans-Peter Storz. In diesem Abschnitt soll der Güterverkehr an Singen vorbeigeführt und so vom Personenverkehr getrennt werden, so dass die Trasse dort insgesamt leistungsfähiger werden könne. Ändern soll sich auch der Name: Anstelle von Gäubahn verwendet die Bahn künftig die Bezeichnung „Internationaler Bahnkorridor Stuttgart – Zürich“ so Fricke. Mit dem Masterplan und den von Land und Gemeinden finanzierten Ausbauplanungen werde aus der Gäubahn ein durchgeplantes Projekt, das ab 2015 gute Chancen habe, vom Bund berücksichtigt zu werden, hofft nicht nur der Bahn-Mann.

Homepage Hans-Peter Storz, SPD-Landtagsabgeordneter für Singen, Hegau, Stockach

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