Wann fahren E-Loks nach Basel?

Veröffentlicht am 19.01.2012 in Landespolitik
 

Wenn die Bahn von Singen aus schneller Richtung Westen fahren soll, muss die Linie Singen – Basel elektrifiziert werden. Doch ob ab 2016 moderne Triebwagen die schwerfälligen Dieselloks ablösen werden, ist unsicher geworden. Hans-Peter Storz erfuhr aus Stuttgart,dass sich die Vorplanungen um vier Monate verzögern werden. Bild:TiMCaspary pixelio.de

Auch die Finanzierung der Baumaßnahmen sei noch unklar, schrieb Minister Winfried Hermann in der Stellungnahme zu einer kleinen Anfrage des Abgeordneten.

Dennoch sei geplant, in diesem Jahr die Hochrheinbahn neu auszuschreiben. Bislang betreibt die Deutsche Bahn die Züge von Singen über Waldshut nach Basel. Auch die SBB Deutschland, die den seehas bedient, hat ihr Interesse an der Linie bekundet. Doch ohne elektrischen Antrieb werde es wohl kaum einen Mitbewerber zur Bahn geben, befürchtet Storz.

Den ersten Planungsschritt haben das Land Baden-Württemberg, die Bahn und der Kanton Schaffhausen im vergangenen Jahr besiegelt. Im Mai wurde eine Vereinbarung zur Finanzierung der Vorplanung unterzeichnet. Diese Übereinkunft müsse bald durch ein weiteres Abkommen für die Genehmigungsplanung ergänzt werden, erläutert Storz die Antwort aus dem Ministerium. Nur so könne gewährleistet werden, dass ohne weiteren Zeitverzug weiter geplant und gearbeitet werde.

Das Verkehrsministerium räumte ein, dass sich die Vorplanungen gegenüber dem ursprünglichen Zeitplan um vier Monate verzögert hätten. Sie dürften erst im September 2012 vorliegen. Ebenfalls sei die Frage der Finanzierung der Baukosten noch offen, heißt es in der Stellungnahme der Behörde. Obwohl Bund und Bahn seien zwar zuständig, aber möglicherweise nicht daran interessiert. Daher müssten auch Gespräche mit der Schweizer Seite geführt werden, um das nötige Geld aufzutreiben. Das Verkehrsministerium prüfe derzeit, wie die Strecke ab 2016 vergeben werden solle, berichtet Storz. Neben der öffentlichen Ausschreibung sei auch eine Direktvergabe an ein leistungsfähiges Unternehmen möglich. Diese Prüfung sei dagegen noch nicht abgeschlossen.

Eine weitere Hürde für das Projekt liege in einer Wirtschaftlichkeitsuntersuchung, die ebenfalls vor dem Bau durchgeführt werde müsse. Storz ist vom positiven Nutzen-Kosten-Verhältnis der Maßnahme, die einen Halb-Stunden-Takt von Singen nach Basel möglich machen soll, überzeugt.

Bahnkunden, die auf der Hochrheinbahn von Erzingen über Schaffhausen nach Singen fahren, sind ohnehin verärgert. Umfangreiche Baumaßnahmen zwischen Erzingen und Beringen führen dazu, dass in diesem Abschnitt von 10. April bis zum 17. August und von 19.November bis zum 8. Dezember 2012 keine Züge fahren können, sondern Ersatzbusse eingesetzt werden müssen. „Es ist gut, dass in die Strecke modernisiert wird. Doch monatelange Sperrungen sollte die Bahn möglichst vermeiden“, bedauert Storz.

Homepage Hans-Peter Storz, SPD-Landtagsabgeordneter für Singen, Hegau, Stockach

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