Bildungshäuser: Aus Erfahrungen lernen

Veröffentlicht am 31.05.2011 in Landespolitik
 

"Guter Übergang in die Grundschule ist für Alle wichtig"

Zahlreiche Modellvorhaben wollen Kinder besser individuell fördern. Was kann man aus den Bildungshäusern lernen? Ist jahrgangsübergreifener Unterricht sinnvoll? Antworten zu Fragen des Südkurier.

Das Modellprogramm „Bildungshäuser“ setzt auf eine engere, verbesserte Zusammenarbeit zwischen Kindertagesstätten und Grundschulen. In den mittlerweile über 200 Modelleinrichtungen ist vielerorts eine gute und sinnvolle Arbeit geleistet worden. Allerdings hat die ehemalige Landesregierung voreilig neue Standorte ausgewiesen, ohne die Ergebnisse des Programms zuvor auszuwerten. Jetzt kommt es darauf an, Bilanz zu ziehen und aus den Erfahrungen zu lernen.

Der Übergang von der Kindertagesstätte in die Grundschule muss im ganzen Land, besser werden, nicht nur in ausgewählten Modelleinrichtungen. Die neue Landesregierung wird daher keine zusätzlichen Bildungshäuser fördern, sondern die Ergebnisse in den verbindlichen Orientierungsplan für die Kindertageseinrichtungen einfließen lassen. So profitieren alle Kinder.

Das Konzept Bildungshaus darf nicht mit unserer bildungspolitischen Kernforderung verwechselt werden: Kinder sollen über die vierjährige Grundschulzeit hinaus länger gemeinsam lernen.
Viele Kommunen in Baden- Württemberg haben bereits Anträge auf die Genehmigung von neuen Modellschulen, die Kinder länger gemeinsam lernen lassen und besser individuell fördern, gestellt oder beabsichtigen dies zu tun. Wir werden Anträge für solche Schulmodelle genehmigen, wenn tragfähige und pädagogisch anspruchvolle Konzepte vorliegen. Zusammen mit Eltern, Lehrern und Schulträgern werden wir unser Ziel, mehr Chancengleichheit und bessere individuelle Förderung durch längeres gemeinsames Lernen, in den nächsten Jahren so umsetzen.

Zur Frage des jahrgangsübergreifenden Unterrichts an Grundschulen ist für mich folgendes deutlich: Grundschulen können seit einigen Jahren Kinder in jahrgangsgemischten Gruppen unterrichten. Der Klassenteiler ist geringer und es gibt zusätzliche Lehrerstunden für dieses Unterrichtsmodell. Nicht zuletzt deshalb sind die Erfahrungen positiv. Allerdings bieten nur wenige Schulen jahrgangsgemischte Klassen an. Hauptziel der altersgemischten Gruppen ist es, Raum für die individuelle Förderung der Kinder zu gewinnen. Dies deckt sich mit den Zielen der Gemeinschaftsschule, so dass auch gemischte Gruppen dort ihren Platz finden können.

Homepage Hans-Peter Storz, SPD-Landtagsabgeordneter für Singen, Hegau, Stockach

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