Die Landesregierung hat das Entwicklungskonzept „Energie-Effizienz 5.0“, das die Kreise Konstanz und Sigmaringen im Landeswettbewerb RegioWin eingereicht haben, ausgezeichnet. Dies berichten die Landtagsabgeordneten Hans-Peter Storz (SPD) und Siegfried Lehmann (Grüne) von der Preisverleihung aus Stuttgart. Somit kann das vorgeschlagene Projekt eines Innovationszentrums Wasser und Energie mit Zuschüssen der EU realisiert werden. „Das ist eine große Chance für unsere Region“, sagen beide Abgeordnete übereinstimmend. 

Die grün-rote Landesregierung hatte die Verteilung der Fördermittel, die aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung stammen, umgestellt. „Wir verteilen die Zuschüsse nicht mehr mit der Gießkanne, sondern haben einen Wettbewerb um die besten regionalen Entwicklungskonzepte ausgelobt,“ beschreibt Storz das neu eingeführte Vergabeverfahren. „Wir freuen uns daher besonders, dass sich der Wettbewerbsbeitrag, den die Landkreise Konstanz und Sigmaringen gemeinsam eingereicht haben, durchgesetzt hat,“ ergänzt sein Abgeordneten-Kollege Siegfried Lehmann (Grüne). Beide hatten sich im Vorfeld gegenüber allen beteiligten Landesministerien für das Wettbewerbskonzept eingesetzt und für die innovativen Ideen aus der Region geworben.

Das Innovationszentrum Wasser und Energie soll von der Bodensee-Standort-Marketing Gesellschaft und der Energie-Agentur des Landkreises Konstanz gemeinsam betrieben werden. Es gilt als sogenanntes Leuchtturmkonzept und kann eine Förderung bis zu 900.000 Euro aus EU-Mitteln erreichen. Außerdem sei eine Aufstockung aus Landesmitteln möglich, so Storz. Die Träger können nun einen konkreten Zuschussantrag ausarbeiten: „Damit kann die Umsetzungsphase beginnen,“ stellt Lehmann fest.

Der Wettbewerb RegioWIN zielt darauf ab, die Wettbewerbsfähigkeit (W) in den Regionen durch (I) Innovationen und Nachhaltigkeit (N) zu verbessern und damit zu einer zukunftsfähigen Regionalentwicklung beizutragen. Anfang 2013 wurden Regionen und Kommunen aufgefordert, sich gemeinsam mit Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft konkret mit Stärken und Schwächen ihrer Region auseinanderzusetzen. Ziel war es, Entwicklungschancen, vor allem in den Bereichen Innovation, nachhaltiges Wachstum und Beschäftigung zu erkennen und auf dieser Grundlage ein gemeinsames Zukunftskonzept zu erarbeiten. Die Kreise Konstanz und Sigmaringen haben diese nach Ansicht von Lehmann und Storz vorbildlich gelöst. 

Der RegioWIN-Wettbewerb wurde vom Ministerium für Finanzen und Wirtschaft, dem Ministerium für den Ländlichen Raum und Verbraucherschutz sowie vom Ministerium für Wissenschaft und Kunst gemeinsam ausgelobt. Insgesamt wurden elf regionale Entwicklungskonzepte ausgezeichnet. Von 61 vorgeschlagenen Leuchtturmprojekten wurden nur 21 ausgewählt und für die EU-Förderung empfohlen. Insgesamt stehen 68 Millionen Euro aus Mitteln der EU zur Verfügung, die bis zum Jahr 2020 abgerufen werden können. Die Auswahlentscheidung traf eine Jury, in der Vertreter des Landes, der Kommunen, aus Wirtschaft und Gewerkschaften sowie der Hochschulen beteiligt waren.